HERZFREQUENZ ALS
STEUERUNGSINSTRUMENT
IM AUSDAUERSPORT
Die Herzfrequenz ist ein bewährtes Mittel, um dein Ausdauertraining zu steuern. Sie gibt dir Aufschluss über die Intensität deiner Belastung und hilft, Trainingsbereiche einzuhalten.
Doch wie bei jedem Messwert gilt: Sie liefert nur einen Teil des Bildes.
Wer ausschließlich nach der Herzfrequenz trainiert, kann wichtige Signale des Körpers übersehen oder falsch interpretieren.
Verzögerte Reaktion bei Belastungswechseln
Die Herzfrequenz reagiert nicht unmittelbar auf schnelle Belastungsänderungen. Besonders bei kurzen, intensiven Intervallen oder Sprints steigt der Puls oft erst mit Verzögerung an.
Das kann dazu führen, dass du zu hart in ein Intervall startest, dich zunächst noch gut fühlst, aber schneller ermüdest, weil dein Körper bereits stärker beansprucht ist, als es die Uhr zeigt.
Gerade bei Intervallstarts ist es daher sinnvoll, das Tempo kontrolliert zu wählen und nicht ausschließlich auf den Puls zu achten.
Belastung bewusst wahrnehmen
Ein gutes Körpergefühl ist ein zentraler Bestandteil erfolgreicher Trainingssteuerung. Besonders bei längeren Intervallen oder Grundlageneinheiten solltest du lernen, die Belastung nicht nur über Zahlen, sondern auch über dein eigenes Empfinden zu steuern.
Achte auf deine Atmung, dein Muskelgefühl und deine Konzentration. Ziel ist es, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich unterschiedliche Intensitäten anfühlen, auch dann, wenn technische Hilfsmittel einmal unzuverlässig sind.
Einflussfaktoren auf die Herzfrequenz
Die Herzfrequenz ist ein empfindlicher Wert. Sie wird nicht nur durch die Trainingsintensität beeinflusst, sondern auch durch äußere und innere Faktoren wie Hitze, Kälte, Erschöpfung, Schlafmangel oder Flüssigkeitsmangel. Auch Stress, Koffein oder eine beginnende Infektion können eine Rolle spielen.
Es ist deshalb wichtig, die Herzfrequenz immer im Gesamtkontext zu betrachten und bei auffälligen Abweichungen auch andere Einflüsse in die Bewertung einzubeziehen.
ZUSAMMENGEFASST
Die Herzfrequenz ist ein sinnvolles Werkzeug, wenn sie richtig eingesetzt wird.
In Kombination mit einem geschulten Körpergefühl und einem Blick für äußere Umstände wird sie zu einem starken Partner im Training. Jedoch nie zur alleinigen Entscheidungsgrundlage.